Eine Zigarre, die gemein oder bösartig ist? Da kommen doch erst einmal Zweifel auf. Im Falle der Gurkha Evil Torpedo sind diese jedoch unberechtigt, denn der Name steht für einen alles andere als bösen Genuss. Man darf ihn wohl darauf zurückführen, dass Gurkha der Begriff für nepalesische Kämpfer war, die einst den britischen Kolonialherren Angst und Schrecken einjagten. Dementsprechend entscheidet sich Firmenleiter Hansotia manchmal für kämpferische bis schockierende oder auch mysteriöse Produktbezeichnungen.
Die Evil-Serie – ähnlich reizvoll wie die Ghost-Serie – steht für Premium-Zigarren, die man so schnell nicht aus dem Kopf bekommt. Das trifft vor allem auf die Gurkha Evil Torpedo zu, das einzige spitze Format der Serie mit dem vollmundigen, charakterstarken Rauchvergnügen.
Raucht man die Gurkha Evil Torpedo mit Muße – und das hat sie sich verdient – dann kommt man in den Genuss von reichlich komplexer, kräftiger Würze. Die Premium-Zigarre mit dem dunklen, brasilianischen Deckblatt und dem pfiffigen Blend aus dominikanischem Umblatt sowie lange gereiftem nicaraguanischen Einlagentabak überzeugt mit herzhaften, pfeffrigen Noten, die nicht zu scharf werden. Erde und Holz leiten in ein süßliches, überraschend weiches Finish über. Röstaromen und ein nussiger Hauch runden das positive Gesamtbild ab. Die meisterlich gefertigte Toro, die mit 90 Punkten beehrt wurde, steigert sich vom ersten bis zum letzten Zug hin im Geschmack. Ganz zum Schluss wirkt der Longfiller beinahe blumig.